potrait
bernd-ulbrich_we
Norbert Thürich

Der Dichterhölle angenehmer Ort lädt zum Verweilen ein. Kommod des Bades Öl von kernigen Oliven bei 140° nach Celsius‘ Skala. Das Weib ist unersättlich und kam mir gleich bekannt vor; es braucht nicht 72 Ihresgleichen, nur diese Eine, meine Seele. Ich hatte ja gehofft, sie hier zu treffen, war mir indes nicht sicher. Doch wie man sieht, ein sündig Leben zahlt sich aus, mit Zinsen bis in alle Ewigkeit. Je halbe Stunde bläst man zum Orgasmus die Fanfaren. Gefallener Engel Chor singt unterm Dirigat von Leonard Cohen Halleluja. Der Liebe Teufelskreis hat sich geschlossen.

Es blus eyn Arsch

Es blus eyn Arsch sehr inniglich
eyn Melodey gar minniglich.
Eyn weyser Mann erkannte kurz,
es sey eyn ordinärer Furz.

 

Palmström

Palmström kaufte einst zwei Kerzen,
Dies Geschenk von ganzem Herzen,
Sollte seinen Namen tragen.
Palmöl schien dem zuzusagen.
Doch man mißverstand ihn ganz,
Briet Koteletts in der Substanz.

 

Heide I

Wenn tu was fandest uff der Hayden
Laß liegen es, tu's meyden.
Wie Sylber glunzts, das Weyße.
So kunnt's doch seyen Scheyße.

 

Epilog

Lad dir nur ja nie Dichter ein,
ihr Dank ist Trug, ihr Wirken Schein.
Sie hinterlassen alte Socken,
und hinter der Matratze hocken
schweinische Wörter. Die verkünden,
von hier nie wieder zu verschwinden.

 

Nostalgie 2008

In der Ferne Schiff ahoi,
In der Nähe, oj,oj,oj
Nobelzombies ohne Zahl.
Ach, wie war es dazumal,
Als die Mauer noch bestand,
Angenehm am Ostseestrand.

Keine unerzogenen Blagen,
Die den Dünenbewuchs plagen,
Keine Neoprotzkultur,
Dafür Ostgewerkschaft pur.

Statt Bimoral war Efkaka,
Nackte Menschen fern und nah,
Die im Takte kopulierten,
Während sie ND studierten.

Solches ist heut nicht gestattet,
Daß man sich im Frei’n begattet.
Und dabei noch Zeitung liest.
Weil‘s nicht gottgefällig ist.

 

Auf der Heyde

Wohl unter einer Weyde
Lag Heyde auf der Heyde,
Zusammen mit dem Christian.
Hatten keyn Hudt noch Schuh nit an.
So lagen alle beyde
Wohl unter eyner Weyde
Voll Freyde auf der Heyde